Der schnellste Weg nach Albanien? Von Süddeutschland über Italien nach Albanien
Unsere Reisepläne waren die drei Balkanländer Albanien, Montenegro und Bosnien & Herzegowina zu bereisen. Mit dem Wohnmobil nach Albanien sind es von uns aus reine Fahrzeit min. 20 Stunden. Da ich alleine mit Rudi unterwegs bin, wäre das für mich eine ziemlich Herausforderung geworden. Ich entschied mich daher dafür, mit dem Wohnmobil durch Italien zu fahren und mit der Fähre über Nacht dann von Bari nach Albanien überzusetzen.
Am Donnerstagmittag ging es dann los. Rudi und ich packt unsere sieben Sachen, unseren Camper und machten uns auf den Weg. Voller Euphorie und guter Laune starten wir unser Abenteuer. Ziel war der Hafen von Bari. Wir hatten circa zweieinhalb Tage dafür eingerechnet.
Unsere Route
Tag 1:
Das Navi durchkreuzte unsere Pläne, und aus den geplanten 6 Stunden wurden mittlerweile siebeneinhalb Stunden für 500 km. Endlich erreichten wir nach etwa 9 Stunden unseren Wohnmobilstellplatz, der wunderschön zwischen den Reben auf einem Weingut gelegen war und romantisch beleuchtet wurde. Nach einem Spaziergang mit Rudi war ich jedoch so erschöpft, dass wir um 21:30 Uhr die Lichter ausmachten und uns schlafen legten. Morgens um 7:30 Uhr wurden wir von den freundlichen Arbeitern des Weinguts geweckt, oder besser gesagt, sie verrichteten ihre Arbeit nicht gerade leise. Für uns war das kein Problem. Nach einem Spaziergang durch die Reben und einem gemütlichen Frühstück in dieser schönen Kulisse hieß es schon wieder Abschied nehmen.
Tag 2:
Wir hatten heute wieder einige Kilometer vor uns. Zum Glück waren es nur knappe 500 km, und dafür hatten wir 5 Stunden eingeplant. Alles verlief absolut reibungslos, und gegen 14:30 Uhr kamen wir am nächsten Weingut an. Wir hatten einen super schönen Stellplatz und konnten unsere Sitzgelegenheiten herausholen und die Sonne genießen. Wir haben auch direkt einen neuen Freund gefunden: Charlie, der Hund des verstorbenen Nachbars, wich uns nicht mehr von der Seite. Gemeinsam verbrachten wir zu dritt den Mittag in der Sonne. Abends bekam ich eine Führung durch den Weinkeller, das gesamte Weingut, die Reben und das Grundstück. Als krönenden Abschluss gab es eine kleine Weinprobe des Besitzers. Der Tag endete mit einem gemütlichen Abend auf der Couch. Am nächsten Morgen ging es schließlich wieder auf die Autobahn
Tag 3:
Um acht waren wir wieder wach, machten uns ein Frühstück, gingen spazieren und um 9:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Heute hatten wir knappe 400 km und 4 Stunden vor uns. Für uns war das absolut kein Problem mehr nach den letzten Tagen. Rudi legte sich direkt ins Bett, als ich das Auto startete. Mit Podcasts auf den Ohren ging die letzte Etappe weiter.
Gegen 14:30 Uhr kamen wir dann am Hafen von Bari an. Da ich etwas aufgeregt war, wie der Ablauf sein würde, wollte ich schon etwas früher da sein, um es zu klären. Kaum stand ich im Wartebereich, wurde ich auch schon zugeparkt und hatte somit nicht mehr die Möglichkeit, den Hafen mit dem Wohnmobil zu verlassen. Daher machten wir uns auf den Weg und schlenderten etwas in der Gegend herum.
Endlich gab es für mich auch eine Pizza, und Rudi konnte wenigstens ein bisschen seine Füße ins Meer halten.
Nachdem das Wetter etwas schlechter wurde, hieß es für uns, im Wohnmobil zu entspannen.
Das Boarding war für 20:00 Uhr geplant, also hatten wir noch eine Menge Zeit, um ein zweites Mal durch die Gegend zu schlendern, die jetzt nicht gerade von Schönheit geprägt war. Abends ging es dann endlich los, und es schien eigentlich alles gut organisiert zu sein. Jedoch zog sich die ganze Prozedur unheimlich in die Länge, und zum Schluss stand sogar in den Sternen, ob wir die Fähre bekommen würden. Zum Glück war das nicht der Fall, und gegen 22:10 Uhr hatten wir endlich unsere Kabine bezogen.
Frag nicht, wie das Ganze ablief. Rudi sollte anfangs in eine Hundebox, was für mich absolut nicht zur Debatte stand, da er daran nicht gewöhnt ist. Danach sollte ich dann nochmal doppelt zahlen für ein eigenes Zimmer. Ich war einfach genervt und nachdem ich mehrfach zum Ausdruck gebracht hatte, dass der Fehler nicht bei mir, sondern bei Ihrem Buchungssystem lag, hat es dann irgendwann geklappt, dass wir ein Einzelzimmer bekamen.
Abgesehen von der Alarmanlage eines Autos, die in der ersten Stunde durchgehend anschlug, war es wirklich völlig entspannt mit Rudi.
Relativ pünktlich ging ich dann zurück zum Wohnmobil. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie es funktionieren sollte, dass alle Fahrzeuge von diesem Schiff herunterkommen. Die Autos standen in alle Richtungen verteilt. Schnell bekam ich eine Antwort auf meine Frage. Ich musste rückwärts die Rampe hinunterfahren, die ich am Vortag hochgefahren war. Das war anfangs etwas seltsam und wirklich eng, aber das Personal der Fähre war super hilfsbereit und feuerte mich quasi an. Was für ein Erlebnis, besonders wenn man es zum ersten Mal macht. Die Einreise verlief auch absolut problemlos.
Es waren anstrengende Tage, aber trotzdem wunderschön.
Nützliche Tipps
Anreise : Der Hafen ist leicht mit dem Navi zu finden. Um Tickets zu kaufen, müsst ihr im ersten Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen und euch dort in den Wartebereich stellen. Hier bleibt ihr bis zum Boardings. Danach setzen sich alle in Bewegung und ihr könnt aus dem Wartebereich herausfahren, in den Kreisverkehr fahren und dann die dritte Ausfahrt nehmen. Nach ein paar Metern werden die Tickets überprüft und ihr müsst für etwa 2-3 km der Straße folgen. Anschließend werdet ihr erneut korrgiert und von Einweisern positioniert. Dann heißt es erst einmal warten. Nach und nach werden immer wieder Autos auf die Fähre gelassen. Auf den ersten Blick mag alles etwas unorganisiert wirken, besonders wenn man das erste Mal dort ist, aber ich vermute, dass es eigentlich ein ausgeklügeltes System ist.
Einchecken auf der Fähre: Auf der Fähre befindet sich eine Rezeption, an der einem die Kabine zugewiesen wird und man die Schlüssel erhält.
Abfahrt: ca. 22.00 Uhr
Ankunft: ca. 8:45 Uhr
Dauer: 10:45h
Buchung: Ich habe über Direct Ferry gebucht. Es ist super unkompliziert, und man kann problemlos Änderungen an der Buchung vornehmen (ich habe den Tag kostenlos gewechselt).
Hundekabinen: Die Kabinen sind sauber und geräumig. Wir hatten eine Kabine für uns alleine mit einem Doppelbett. Es ist ratsam, ein Bettchen für den Hund mitzubringen. Rudi hat immer angeschlagen, wenn Personen vorbeigegangen sind. Es kann hilfreich sein, etwas zu haben, um den Türspalt abzudecken. Ich habe eine zweite Decke verwendet, damit er die Schritte nicht immer sieht und zur Ruhe kommt.
Verpflegung: Auf der Fähre hat man die Möglichkeit was zu Essen und auch um Essen vorzubestellen.
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