Amazonas Boliviens: Ein einzigartiges Erlebnis in der Pampas
Unser dreitägiges Abenteuer in den bolivianischen Pampas begann zwar holprig, doch die unvorhergesehenen Wendungen machten es nur spannender. Von der ersten Enttäuschung über die Fußwanderung durch die trockene Landschaft bis hin zu unvergesslichen Tierbegegnungen und aufregenden Flussfahrten, die uns in die faszinierende Tierwelt des Dschungels entführten, wurde jeder Tag zu einem neuen Kapitel. Wir erlebten magische Momente, als wir in der Nacht auf Kaimane stießen und die Freude, beim Piranha-Fischen einige Erfolge zu feiern. Das alles kulminierte in einem spektakulären Finale mit einem majestätischen Panther und den verspielten Delfinen des Flusses – eine perfekte Krönung für ein Abenteuer, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird..
1.Anreise nach Rurrenabaque
Die Reise von La Paz nach Rurrenabaque ist ein kleines Abenteuer für sich. Du hast grundsätzlich zwei Optionen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Flug oder Bus.
Mit dem Flugzeug: Die schnellste und komfortabelste Möglichkeit ist definitiv der Flug. Von La Paz aus dauert der Flug nach Rurrenabaque etwa 40 Minuten. Die meisten Touristen bevorzugen diese Option, da die Alternative – die Busfahrt – doch etwas beschwerlich ist. Ein kleines, propellerbetriebenes Flugzeug bringt dich direkt in das kleine Dorf Rurrenabaque. Der Flughafen liegt nur etwa 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Die Flugpreise liegen normalerweise zwischen 100 und 150 € für Hin- und Rückflug. Die Aussicht während des Fluges ist übrigens grandios – von den schneebedeckten Anden bis hin zum üppigen Dschungel des Amazonasbeckens.
Mit dem Bus: Wer Zeit und Abenteuerlust mitbringt, kann auch die 12-14-stündige Busfahrt auf sich nehmen. Die Strecke führt durch die Yungas, ein zerklüftetes, subtropisches Gebiet, das sich durch steile Abhänge und enge Kurven auszeichnet. Ja, das bedeutet, dass du einen Teil der Route auf der berühmten „Death Road“ zurücklegen wirst. Die Busse sind in der Regel Nachtbusse, die dich über oft unbefestigte Straßen nach Rurrenabaque bringen. Der Preis für die Busfahrt liegt bei etwa 10 bis 20 €, aber sei darauf vorbereitet, dass die Fahrt anstrengend und die Straßenbedingungen herausfordernd sein können.
Unabhängig davon, für welche Option du dich entscheidest, erwartet dich nach der Ankunft in Rurrenabaque der Einstieg in die fantastische Welt der Pampas und des Amazonas!
2.Amazonas Boliviens
Der Amazonas in Bolivien ist etwas Besonderes. Er ist nicht so überlaufen wie der brasilianische Teil des Amazonasgebiets und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Natur in ihrer unberührten Form zu erleben. In der Region rund um Rurrenabaque gibt es zwei Haupttouren: die Tour in den Regenwald des Madidi-Nationalparks und die Pampas-Tour, für die wir uns entschieden haben. Während der Regenwald mehr dichte Vegetation und die Möglichkeit, seltene Tiere wie Jaguare zu sehen, bietet, sind die Pampas ideal, um eine Vielzahl von Tieren aus nächster Nähe zu beobachten.
Die Pampas-Tour ist eine der besten Gelegenheiten, die Tierwelt des Amazonas zu erleben – Kaimane, Kapuzineraffen, Wasserschweine, Vögel, Delfine und sogar Piranhas. Durch die offenere Landschaft sieht man hier oft mehr Tiere als im dichten Regenwald. Die Trockenheit, die wir erlebten, mag untypisch gewesen sein, doch selbst in dieser Umgebung war das Erlebnis unvergesslich.
3.Die Unterkunft
Die Unterkünfte während der Pampas-Touren sind in der Regel recht einfach, aber sie bieten genau das, was man für ein Abenteuer in der Natur braucht. Die meisten Touranbieter, wie auch unser Anbieter „Fluvial Tours“, haben ihre Lodges direkt am Fluss, was eine idyllische und ruhige Atmosphäre schafft. Die Lodges bestehen aus einfachen Holzhütten, die zwar schlicht, aber vollkommen ausreichend sind, um nach einem langen Tag in der Natur zu entspannen.
Unsere Lodge hatte große Aufenthaltsräume, die perfekt zum Entspannen einluden. Es gab gemütliche Hängematten, in denen wir nach den Ausflügen chillen konnten, und sogar einen Billardtisch, der für ein bisschen Abwechslung sorgte. Besonders schön war es, abends in der Hängematte zu liegen, dem Summen des Dschungels zu lauschen und die Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Das Essen in der Lodge war überragend . Täglich wurden uns frische, leckere Mahlzeiten serviert, und wir waren beeindruckt, wie gut die Verpflegung mitten in der Wildnis organisiert war. Von herzhaften Mittagessen bis hin zu den Abendessen, die uns nach den spannenden Ausflügen erwarteten – wir waren immer rundum zufrieden.
4.Ablauf 3 Tages Tour
Tag 1: Ein holpriger Start
Unsere erste Tour sollte eigentlich auf dem Fluss stattfinden, aber die Realität war eine Wanderung zu Fuß – und das war leider alles andere als beeindruckend. Drei Stunden liefen wir durch die trockenen Pampas, ohne wirklich etwas Spannendes zu sehen. Der Boden war staubig, und Tiere bekamen wir kaum zu Gesicht. Ein bisschen enttäuschend, wenn man sich auf eine aufregende Tierwelt gefreut hatte. Der Grund? Unsere Gruppe war einfach zu groß für eine Bootstour und leider war es sehr trocken zu der Zeit.
Nach dem Abendessen gab es jedoch ein echtes Highlight: eine Nachtwanderung entlang des Flusses. Der Fluss war voll mit Kaimanen und als wir mit unseren Taschenlampen über das Wasser leuchteten, reflektierten ihre Augen das Licht auf magische Weise. Aber die Magie verflog kurz, als plötzlich ein Kaiman im Gebüsch neben uns raschelte. Das war dann doch ein bisschen zu nah dran für unseren Geschmack und wir beendeten die Tour recht schnell.
Tag 2: Auf der Suche nach Anakondas und Piranhas
Der zweite Tag startete mit einem leckeren Frühstück und einem kurzen Kuscheln mit „Pepper Pig“ – ja, ihr habt richtig gelesen, ein kleines Schweinchen, die in der Lodge lebt und sich gern streicheln lässt. Danach ging es los zur Anakonda-Suche. Unser Guide Jojo führten uns durch die trockene Landschaft, und tatsächlich, wir entdeckten fünf dieser beeindruckenden Schlangen, die sich in den Bäumen versteckt hatten. Ein wirklich cooler Moment, der uns schon den Morgen versüßte.
Zurück in der Lodge wartete jedoch die nächste kleine Herausforderung: Es war kein Boot verfügbar, also mussten wir barfuß durch den Fluss waten. Zugegeben, die Vorstellung, durch einen Fluss voller Kaimane zu laufen, war nicht gerade beruhigend. Aber am Ende ging alles gut, und wir kamen sicher auf der anderen Seite an und waren voller Adrenalin.
Nach einem entspannten Mittagessen, ein paar Kartenspielen und einem Bier oder zwei, ging es endlich mit dem Boot auf den Fluss hinaus. Wegen der Trockenheit war es nicht ganz so einfach – wir mussten das Boot immer wieder mit einem Stock anschieben, um voranzukommen. Trotzdem war die Landschaft wunderschön. Wir sahen zahlreiche Vogelarten, Kaimane, und sogar Capybaras – genau das, was wir uns erhofft hatten. Ein echtes Highlight des Tages war das Piranha-Fischen. Während ich nicht gerade erfolgreich war, hatten die Jungs ordentlich Glück und fingen einen Fisch nach dem anderen, leider keine Piranhas und immer nur Kleiner, aber immerhin
Den Abend ließen wir mit einem hervorragenden Abendessen und einer weiteren Bootstour ausklingen. Diesmal fuhren wir durch den Fluss bei Nacht, umgeben von Glühwürmchen und dem Glitzern der Kaimane im Wasser. Ein wirklich magischer Moment, der uns tief beeindruckte.
Tag 3: Delfine und ein Panther – das perfekte Finale
Der letzte Tag unserer Pampas-Tour begann früh – schon um 6 Uhr waren wir unterwegs, um den Sonnenaufgang über der Pampas zu erleben. Und wie es der Zufall wollte, war dies nicht mal das größte Highlight der Tour. Auf dem Weg zum Sonnenaufgangsspot entdeckten wir einen Panther! Es war absolut surreal, dieses majestätische Tier in freier Wildbahn zu sehen. Der Sonnenaufgang selbst war dann fast nur noch Nebensache, obwohl er natürlich ebenfalls wunderschön war.
Zurück in der Lodge gab es ein letztes Frühstück, bevor wir zu unserer letzten Tour aufbrachen: eine Bootsfahrt zu einem Teil des Flusses, wo sich Delfine aufhalten. Obwohl der Wasserstand aufgrund der Trockenheit niedrig war und sich nur wenige Delfine in der Gegend aufhielten, konnten wir sie dennoch sehen. Immer wieder tauchten sie auf, zeigten kurz kleine Teile ihres Kopfes und verschwanden dann wieder im Wasser. Ein großartiger Abschluss für unsere Tour.
Nach einem letzten leckeren Mittagessen machten wir uns auf den Weg zurück nach Rurrenabaque – eine dreistündige Fahrt, die uns schließlich zum Nachtbus nach La Paz führte. 12 bis 13 Stunden auf der Straße, aber das Adrenalin und die Eindrücke der letzten Tage hielten uns wach.
5.Unsere Tipps
Eine Pampas-Tour ist ein Abenteuer, das dich mitten in die Wildnis bringt, und gute Vorbereitung kann den Unterschied ausmachen. Hier sind ein paar Dinge, die du auf keinen Fall vergessen solltest:
Leichte, lange Kleidung: Obwohl es heiß sein kann, sind lange Ärmel und Hosen unverzichtbar, um dich vor Moskitos, und der Sonne zu schützen. Atmungsaktive, schnell trocknende Kleidung ist ideal.
Mückenspray und Sonnenschutz: Die Kombination aus Sonne und Mücken ist in den Pampas allgegenwärtig. Ein starkes Mückenspray ist ein Muss, und auch an Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor solltest du nicht sparen.
Hut und Sonnenbrille: Der Sonnenschutz endet nicht bei der Haut. Eine Sonnenbrille schützt deine Augen, und ein Hut spendet dir den nötigen Schatten.
Wasserdichte Taschen und Ziploc-Beutel: In den Flussgebieten ist Feuchtigkeit allgegenwärtig, und du willst deine elektronischen Geräte wie Kamera oder Handy trocken halten. Wasserdichte Beutel helfen dabei.
Stirnlampe oder Taschenlampe: Nach Einbruch der Dunkelheit wird es stockdunkel in der Wildnis. Eine Stirnlampe ist besonders praktisch, um die Hände frei zu haben, gerade bei der Nachtwanderung.
Gute Wanderschuhe oder Trekkingsandalen: Obwohl du viel Zeit auf dem Boot verbringst, sind auch Wanderungen Teil der Tour. Wasserdichte Schuhe oder Trekkingsandalen sind praktisch, besonders wenn du durch seichte Flüsse laufen musst.
Insektenschutzkleidung: Wenn du besonders anfällig für Insektenstiche bist, kannst du zusätzlich zur Kleidung und dem Mückenspray auch spezielle Kleidung mit eingebautem Insektenschutz in Erwägung ziehen.
Badebekleidung und Handtuch: Es gibt Möglichkeiten, im Fluss zu baden (auch wenn die Nähe der Kaimane erst mal abschreckend wirken kann). Ein schnelltrocknendes Handtuch ist praktisch.
Powerbank: In der Lodge gibt es oft nur begrenzten Zugang zu Elektrizität, daher ist eine voll aufgeladene Powerbank Gold wert, um deine Geräte unterwegs zu laden.
Bargeld: Kreditkarten werden in den Lodges und bei den Touranbietern oft nicht akzeptiert. Nimm genug Bargeld mit für zusätzliche Ausgaben oder Trinkgelder.
Toilettenpapier: Bei uns gab es kein Toilettenpapier, dies mussten wir selbst mitbringen.
6.Kosten
Für 780 BOB (ca. 105 €) pro Person plus 150 BOB (ca. 20 €) für die Nationalparkgebühren war die Pampas-Tour ein großartiges Erlebnis. Die Mischung aus Abenteuer, Natur und Erholung war perfekt für uns. Die Unterkunft war einfach und minimalistisch – Holzhütten mit dem Nötigsten. Für mehr Komfort gibt es auch teurere Optionen, aber für unser Budget war es genau richtig. Besonders gefallen haben uns die entspannten Aufenthaltsbereiche mit Hängematten und gutem Essen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat gestimmt, und wir hatten eine unvergessliche Zeit in der beeindruckenden Natur.
7.Fazit
Unsere Pampas-Tour war wirklich ein absolutes Highlight unserer Reise. Wir konnten so viele Tiere aus nächster Nähe erleben und hatten die Gelegenheit, an Aktivitäten wie Piranha-Fischen teilzunehmen. Die Landschaft war atemberaubend, und obwohl der erste Tag etwas holprig begann, machten die vielen Erlebnisse das alles wett. Besonders die Anaconda-Suche, die Begegnungen mit Delfinen und der überraschende Panther machten die Tour zu einem unvergesslichen Abenteuer.
8.Kontaktdaten
Fluvial Tours
+59164089771
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